WASHINGTON (dpa-AFX) - Nach der EU verhängen auch die USA schärfere
Sanktionen gegen Russland. Präsident Barack Obama kündigte am Dienstag
weitere Strafmaßnahmen im Finanz-, Rüstungs- und Energiebereich an.
Dies werde die russische Wirtschaft weiter schwächen und Moskau
stärker in die Isolation treiben. Ausdrücklich begrüßte er die
schärferen Maßnahmen der EU. Auf Fragen fügte Obama allerdings hinzu:
"Dies ist kein Kalter Krieg."

    Das Washingtoner Finanzministerium setzte unter anderem drei weitere
Banken auf ihre Sanktionsliste. Es handele sich um die Bank von Moskau,
die Russische Landwirtschaftsbank sowie die VTB Bank.

OBAMA: BISHERIGE STRAFMASSNAHMEN ERHALTEN 'MEHR BISS'

    Damit erhielten die bisherigen Strafmaßnahmen "mehr Biss", sagte
Obama. Es gebe Hinweise, dass Russland die Separatisten in der
Ostukraine weiter mit schweren Waffen versorge. Er verwies auf den
mutmaßlichen Abschuss eines malaysischen Flugzeuges mit fast 300
Menschen an Bord. Zugleich betonte Obama, die USA seien weiter an einer
diplomatischen Lösung der Ukraine-Krise interessiert.

    Mit den Strafmaßnahmen soll der russische Präsident Wladimir Putin
dazu gebracht werden, die Unterstützung der prorussischen Separatisten
zu beenden.

EU BESCHLIESST EBENFALLS EINSCHNEIDENDE WIRTSCHAFTSSANKTIONEN

    Außenminister John Kerry hatte kurz zuvor gesagt, die russische
Regierung habe "kein Fünkchen eines Beweises geliefert, dass sie
wirklich die Gewalt und das Blutvergießen beenden" wolle. Putin müsse
Druck auf die Separatisten ausüben.

    Ebenfalls am Dienstag hatte die EU einschneidende
Wirtschaftssanktionen gegen Moskau beschlossen. Im Zentrum stehen dabei
Beschränkungen im Finanzbereich, was die russische Wirtschaft
empfindlich treffen dürfte.

    Bereits vor zwei Wochen hatten die USA Banken sowie Energie- und
Rüstungsfirmen auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Washington hatte die
Europäer seit längerem zu einer härteren Gangart gegenüber Russland
gedrängt./pm/DP/he