PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach anfänglichen Verlusten haben die
wichtigsten europäischen Aktienmärkte im späten Handel ins Plus
gedreht
und am Ende zumindest leichte Gewinne verbucht. Händler verwiesen auf
die US-Einzelhandelsumsätze, die im August stärker als erwartet
gestiegen waren. Insgesamt vertrieben die Daten aus den USA langsam die
Sorgen vor einem weiteren Abgleiten der US-Wirtschaft in die
Rezession. Zuvor war die Stimmung im Tagesverlauf eingetrübt worden,
weil die ZEW-Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im
September kräftig zurückgegangen waren. Insgesamt blieben viele
Investoren zunächst aber noch vorsichtig, sagte ein Börsianer. Im
Fokus
stünden derzeit vor allem kurzfristige Nachrichten. 

    Der EuroStoxx 50  ging mit einem Plus von 0,14 Prozent bei
2.809,02 Punkten aus dem Handel. In Paris stieg der CAC-40-Index
 indes um 0,19 Prozent auf 3.774,40 Punkte und in London
schloss der FTSE 100  mit einem minimalen Plus von 0,03 Prozent
bei 5.567,41 Punkten.

    Schlechtester Wert im EuroStoxx 50 waren die Titel von Philips
  mit minus 3,86 Prozent auf 23,150 Euro. Der
niederländische Elektronikkonzern hatte zwar seine Wachstumsziele für
den Zeitraum 2011 bis 2015 erhöht, die Anhebung war am Markt aber als
wenig ambitioniert angesehen worden. ING-Analyst Jan Hein de Vroe sagte
zudem, dass die Philips-Papiere in diesem Jahr bereits um 16 Prozent
zugelegt und sich damit besser als der Amsterdamer Leitindex 
entwickelt hätten. 

    Mit minus 3,17 Prozent auf 7,645 Euro ebenfalls klar
unterdurchschnittlich entwickelten sich die Aktien von Nokia 
. Und das, obwohl der finnische Handykonzern am Dienstag seine
neuen Smartphones vorgestellt hatte, mit denen er gegenüber
Konkurrenten wie dem Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM)
  sowie Apple   wieder Boden gut
machen möchte. Ein Analyst sagte, die neuen Geräte stellten zwar eine
Verbesserung dar, allerdings sei Nokia noch immer nicht dort
angelangt, wo der Konzern eigentlich sein müsste.  

    Zu den Favoriten im "Footsie" zählten die Aktien von Cobham
, die 1,97 Prozent auf 237,741 Pence zulegten. Zuvor hatte die
Credit Suisse die Papiere des Luftfahrt- und Rüstungsunternehmens in
einer Sektorstudie hochgestuft. Während bei der zivilen Luftfahrt das
Risiko einer Abschwächung des Wachstums im vierten Quartal 2010
unterschätzt werde, könne bei Rüstungskonzernen mit einer positiven
Überraschung gerechnet werden, schrieben die Analysten. Beim
US-Verteidigungshaushalt seien keine weiteren größeren Kürzungen zu
erwarten.  


    Unter den schwächsten  Werten in London waren nach einem negativen
Analystenkommentar die Anteilsscheine von Tui Travel 
 mit minus 1,81 Prozent auf 221,800 Pence. Merrill Lynch hatte
die Titel des Reiseveranstalters von "Buy" auf "Neutral" abgestuft
und das Ziel von 270 auf 230 Pence gesenkt. Angesichts fehlender
signifikanter Kurskatalysatoren sei die Aktie derzeit fair bewertet,
schrieb Analystin Lena Thakkar.

    Im Swiss-Market-Index (SMI)  fanden sich unter den
größten Verlierern die Titel von Holcim  , die
1,31
Prozent auf 63,800 Franken verloren. Der Baustoffhersteller möchte nach
eigenen Angaben insbesondere sein Geschäft in den Schwellenländern
ausbauen. Holcim sei bereit, für eine größere Übernahme Geld in die
Hand zu nehmen, hatte Firmenchef Markus Akermann gesagt./chs/she
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