MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Abo-Sender Sky Deutschland <SKYD.ETR> hat
Spekulationen über einen drohenden Abtritt des Vorstandschefs Mark
Williams zurückgewiesen. "Er bleibt", sagte ein Sprecher des
Unternehmens am Montag in München. Das Magazin "Spiegel" hatte
berichtet,
Williams habe die Absicht geäußert, das Unternehmen womöglich noch in
diesem Jahr zu verlassen. Die Spitzenpersonalie sei in kleinstem Kreis
besprochen worden, ein Ergebnis gebe es noch nicht. Der
Unternehmenssprecher erklärte hingegen: "Wir treten dem Eindruck
entgegen, dass er
seine Sachen packt."

    Der Australier Williams war erst im Herbst 2008 vom Murdoch- Konzern
News<NWSA.NAS>A.NAS> nach Deutschland geschickt worden, um den von
der Pleite bedrohten Pay-TV-Sender zu sanieren. Kurz vor Weihnachten
hatte Murdoch den Sender, der damals noch Premiere hieß, in letzter
Minute vor dem Untergang bewahrt. Zuletzt hielt News Corp knapp 40
Prozent der Sky-Aktien. Viele Experten sehen nach der Umbenennung die
letzte Chance für das Unternehmen, sich am deutschen Markt
durchzusetzen. Seit der Gründung vor 18 Jahren kam der Sender trotz
Milliardeninvestitionen in die Bundesligarechte und andere Programme nie
richtig auf die Beine.

    Auch Williams konnte bislang nicht die Wende schaffen. Erst Anfang
des Monats musste er sein Ziel für das kommende Jahr nach unten
schrauben. Er rechnet jetzt bis Ende 2010 nicht mehr mit 3,0 bis 3,4
Millionen Kunden wie bisher. Vielmehr will er den Sender jetzt bis Ende
des kommenden Jahres mit 2,8 bis 3,0 Millionen Kunden profitabel machen
und 2011 schwarze Zahlen schreiben. Ende September hatte Sky 2,4
Millionen Kunden. Der Umsatz sank im dritten Quartal im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 208,5 Millionen Euro. Unter dem
Strich fiel ein Verlust von 116,7 Millionen Euro nach minus 89 Millionen
Euro im Vorjahresquartal an./dw/DP/stw