MOSKAU (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und EU-
Energiekommissar Günther Oettinger haben den offiziellen Baustart der
Ostsee-Pipeline Nord Stream als Beitrag zur Energiesicherheit in Europa
begrüßt. Der Gaslieferant Russland sei "fester Bestandteil" auf dem
europäischen Energiemarkt, sagte Oettinger am Freitag beim Festakt in
der russischen Portowaja-Bucht nahe der finnischen Grenze. Merkel
lobte in einer Videobotschaft die "Energiepartnerschaft" zwischen
Russland und der EU. Unter den Gästen waren Kremlchef Dmitri Medwedew
und
Ex-Kanzler Gerhard Schröder, der das Projekt mit dem damaligen
russischen Präsidenten Wladimir Putin angestoßen hatte.

    Die Gaspipeline werde die Energieversorgung in Europa sicherer
machen und die strategische Partnerschaft mit Russland vertiefen, sagte
Schröder. Präsident Medwedew betonte, die Leitung sei vor allem wegen
des wachsenden Energiebedarfs in Europa nötig. "Auch wenn wir uns alle
um die Umwelt sorgen und auf der Suche nach alternativen Energiequellen
sind - die Nachfrage nach dem "blauen Brennstoff" wird weiter
steigen", sagte Medwedew.

    Die ersten Rohre der etwa 1220 Kilometer langen Pipeline von
Russland bis nach Lubmin bei Greifswald liegen schon seit Dienstag auf
dem
Meeresgrund nahe der schwedischen Insel Gotland. Die Baukosten belaufen
sich auf 7,4 Milliarden Euro. Die Pipeline soll Ende 2011
fertiggestellt sein und zunächst 27,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro
Jahr transportieren. Ein Jahr später soll die Kapazität mit einem
zweiten Strang verdoppelt werden. Damit können rein rechnerisch 26
Millionen Haushalte versorgt werden./bvi/mau/DP/tw