PARIS (dpa-AFX) - Über den Verkauf von französischen Kriegsschiffen an
Russland wird weiter nur verhandelt. Frankreichs Präsident
Nicolas Sarkozy konnte am Montagabend nach einem Treffen mit seinem
russischen Amtskollegen Dmitri Medwedew keine Einigung über das
geplante
Geschäft verkünden. Frankreich und Russland würden ab sofort aber
"exklusive Verhandlungen" führen, sagte Sarkozy bei einer gemeinsamen
Pressekonferenz zum Staatsbesuch von Medwedew in Paris.

    Russland ist an vier französischen Hubschrauberträgern vom Typ
Mistral interessiert. Moskau will allerdings lediglich eines der 400 bis
500 Millionen Euro teuren Schiffe in Frankreich bauen lassen und die
übrigen dann in Russland. "Zwei und zwei wären doch ein guter
Kompromiss", sagte Sarkozy zum Thema. Medwedew nannte die Verhandlungen
über das Kriegsschiff ein "Symbol des Vertrauens" zwischen
Frankreich und Russland.

STARKE BEDENKEN 

    Aus anderen westlichen Staaten gibt es zum Teil starke Bedenken
gegen das Rüstungsgeschäft. Unter anderem die USA befürchten einen
Technologietransfer, der den NATO-Interessen schaden könnte. Im
Baltikum und in der Ukraine besteht die Sorge, dass die Schiffe eines
Tages
unter russischer Flagge zu feindlichen Manövern aufkreuzen könnten.
Frankreich argumentiert, dass die Hubschrauberträger ohne Waffen
verkauft werden.

EINIGUNG ÜBER NORD-STREAM-BETEILIGUNG

    Konkrete Einigungen gab es am ersten Tag des Staatsbesuchs von
Medwedew in Paris über eine Beteiligung von GDF Suez
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an der Gaspipeline Nord Stream durch die Ostsee. Das französische
Unternehmen erhält einen Anteil von 9 Prozent an der Nord Stream AG,
die
die gut 1.200 Kilometer lange Gaspipeline vom russischen Wyborg durch
die Ostsee bis Lubmin bei Greifswald bauen wird.

    Das Projekt soll Ende 2011 fertiggestellt sein und zunächst 27,5
Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr transportieren. Ein Jahr später soll
die Kapazität verdoppelt sein. Die Baukosten liegen bei 7,5 Milliarden
Euro. An Nord Stream sind auch die deutschen K<EOAN.ETR>n